Operette Ja - Neuverschuldung Nein

Mit dem Verkauf der Woba ist es Dresden als erster deutschen Großstadt gelungen, alle Schulden abzubauen. Doch durch erhebliche Kostenüberschreitungen bei städtischen Großprojekten könnte es mit der Schuldenfreiheit bald vorbei sein. Wenn nun noch dem Drängen nach einem Operetteneubau stattgegeben wird, kommen jährlich auf die Stadt fünfzehn bis siebzehn Millionen Euro Belastung zu, der jetzt bereits hohe Etat für die Operette würde nochmals um vier bis sieben Millionen mehr erfordern.

Die Operette wird von jedem Dresdner mit jährlich etwa zwanzig Euro bezuschusst, jede verkaufte Eintrittskarte der Operette wird von der Landeshauptstadt mit über einhundert Euro gestützt. Dass es auch anders gehen kann, zeigen die Musicaltheater der Welt, die ohne öffentliche Förderung wirtschaftlich betrieben werden.

Die Landeshauptstadt muss einen Weg finden, die jetzigen Zahlungen für die Operette deutlich zu reduzieren und eine höhere Wirtschaftlichkeit ihres Eigenbetriebs zu forcieren. Die vorgeschlagene Zusammenarbeit mit dem Staatsschauspiel erfordert zwar neue Strukturen, doch in einem Neubeginn liegt immer auch die Chance elementarer Verbesserungen. proDresden fordert die konsequente Einhaltung des vom Stadtrat beschlossenen Schuldenmoratoriums. Auch die Wünsche der Operette dürfen nicht zurück in die Schuldenfalle führen.