Dresden. Der Wirtschaftsverein proDresden weiter zur Lokalausgabe Dresden hat seit Februar mit Birgit Monßen eine neue Geschäftsführerin. Sie ist für viele Unternehmer eine alte Bekannte, schließlich leitete sie bis 2012 das Amt für Wirtschaftsförderung in der Stadt. An der Seite des einstigen Wirtschaftsbürgermeisters Rolf Wolgast gehörte die Diplom-Wirtschaftsingenieurin vor mehr als 20 Jahren zu den Initiatoren von Pro Dresden. „Es hat mich gereizt, wieder in diesem Bereich tätig zu sein“, sagt die Inhaberin einer Unternehmensberatung.
Hauptziel des Vereins ist es, Dresden und seine Umgebung zu einer wirtschaftlich starken Region zu entwickeln. „Wir wollen zudem die Interessen unserer derzeit 85 Mitgliedsunternehmen bündeln, um für einen besseren Kommunikationsaustausch zwischen den Unternehmen und der Stadtverwaltung sowie der Kommunalpolitik zu sorgen“, erläutert Monßen. Auch der fachliche Austausch sei sehr wichtig. Aber da es inzwischen mehr branchenspezifische Verbände und Netzwerke gibt, hat pro Dresden in den vergangenen beiden Jahren sein Strategiekonzept überprüft. „Die Suche nach geeigneten Fachkräften betrifft nahezu alle unsere Unternehmen. Das Thema bildet seit dem vergangenen Jahr einen Schwerpunkt“, sagt die Geschäftsführerin. Längst sei klar, dass das Interesse bei den Jugendlichen frühzeitig geweckt werden müsse.
Schülerpraktika spielen dabei eine wichtige Rolle. Aber wie bringen diese wirklich etwas und sind nicht nur eine lästige Pflichtübung? Unter Federführung von Vorstandsmitglied Helmut Lutzmann, einst Geschäftsführer des Dresdner Margarineproduzenten Vandemoortele, hat der Verein in Zusammenarbeit mit den Kammern eine Zertifizierung für Schülerpraktika erarbeitet. Ziel der Praktika sei es, den Schülern Einblick in das Berufsleben zu geben und die Berufswahl zu unterstützen. „Doch noch zu oft werden die Praktika in den Unternehmen nicht gut vorbereitet und damit das Ziel, für das Unternehmen die Schülerpraktika für die Nachwuchsgewinnung zu nutzen, nicht erreicht“, so Lutzmann in seiner Analyse. Dabei schaffe ein qualitativ anspruchsvolles Praktikum beste Voraussetzungen für eine optimale Orientierung für einen Beruf. Die Zertifizierung soll Schüler und Eltern zeigen, welche Unternehmen qualitativ hochwertige Praktika anbieten. Zur diesjährigen Messe Karriere-Start hat Pro Dresden sein Projekt vorgestellt.
„Auch die Integration ist bei der Fachkräftesuche wichtig. Aber wir benötigen andere Regularien“, sagt Monßen. Unternehmen müssten die Fähigkeiten eines ausländischen Bewerbers unkomplizierter überprüfen können. Gleichzeitig müsse es für die Arbeitgeber einfachere Möglichkeiten geben, um sich zum Beispiel von dem Betreffenden wieder komplikationsloser als gegenwärtig trennen können, wenn es mit diesem doch nicht so recht passt.