Neugierig sind die Elefantendamen Drumbo, Sawu und Mogli im Dresdner Zoo schon. Sie suchen die Nähe des neuen Bullen Tembo, sanfte Kontakte mit dem Rüssel inklusive. Tembo kam kürzlich als Zuchtleihgabe aus Berlin nach Dresden. Der 33-jährige Elefant hat bereits sieben Jungtiere gezeugt und gehört damit zu einer kleinen Auswahl zuchterprobter Elefanten in Europa. „Unser großes Ziel ist es, in zwei Jahren Nachwuchs auf der Anlage zu haben“, erklärte Zoodirektor Karl-Heinz Ukena beim Mitgliedertreffen von proDresden e.V.. Knapp drei Jahre hat der Umbau des Afrikahauses gedauert und 8,6 Millionen Euro gekostet. Das war eine der größten Investitionen des 1861 gegründeten Dresdner Zoos überhaupt. Damit hat er nun eines der größten Elefantenhäuser in Deutschland und gute Voraussetzungen für Elefantennachwuchs.
Voller Leidenschaft erzählte Ralf Leidel von seiner Vorliebe zu den Elefanten. Der studierte Jurist und langjähriger Amtsleiter im Dresdner Rathaus hatte einst Tierpfleger gelernt und mehrere Jahre mit den Dresdner Elefanten gearbeitet. 1992 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Zoo-Freunde Dresden, ein Jahr später wurde er zum Präsidenten des Vereins gewählt, vorerst bis 2020. Von Anbeginn setzen sich die Mitglieder des Vereins aktiv für den Tier- und Artenschutz ein. In der 25-jährigen Tätigkeit haben sie etwa 5,6 Millionen Euro für die Umgestaltung des Zoos und die Verbesserung der Haltungsbedingungen der Tiere eingeworben. „Das ist aber in Dresden mit seinen sehr vielen kulturellen Einrichtungen sehr schwierig. Wir können jede, auch noch so kleine Unterstützung und neue Mitglieder gebrauchen“, sagte Leidel und bat die Unternehmer, die Flyer der Zoo-Freunde mitzunehmen und zu verteilen. Die Mitgliedsbeiträge für Unternehmen betragen 300 Euro im Jahr, für ordentliche Mitglieder 30 Euro.
Der Dresdner Zoo mit derzeit etwa 100 Mitarbeitern ist eine hundertprozentige Tochter der Stadt. Allerdings sei der Zuschuss seit 15 Jahren gleich geblieben, bedauerte Ukena. Zoo-Freunde-Chef Leidel wurde deutlicher: „Die Stadt wird ihrer Verantwortung nicht gerecht.“ Dresden war einst bei der Zucht der Menschenaffen Vorreiter. Derzeit leben nur noch Sumatra-Orang-Utans im Afrikahaus. Doch wie lange noch? Das Gehege muss für acht bis zehn Millionen Euro erneuert werden. Bisher ist im Stadthaushalt kein Geld dafür eingeplant. Leidel verwies auf die Tragweite der Nicht-Entscheidung: „Wenn der Umbau bis 2021 nicht wenigstens begonnen ist, wird uns untersagt, weiterhin Orang-Utans zu halten.“ Er bedauerte ebenso, dass die Stadt keiner Erweiterung in Richtung Bürgerwiese zustimmt, dabei habe der Zoo bereits zu Ostzeiten die Fläche zugesprochen bekommen.
Beim anschließenden nächtlichen Rundgang durch das Brandis-Haus erzählte Leidel den Mitgliedern von proDresden e. V. Geschichten über Krokodile, Affen, Faultiere und über die Lebensweise der beiden Koala-Männchen Iraga und Mullaya. Das schlafende Faultier schien seinem Namen alle Ehre zu machen. Erst als sich die nächtlichen Besucher verabschiedeten, bewegte es sich sanft vorwärts.
Zum letzten Treffen in diesem Jahr stellte Vorstandsmitglied Carola Brandenburg einen neuen Kalender vor – eine Vereinspremiere. Auf ihm sind bereits die ersten Termine für 2019 vermerkt. Diese kündigte Geschäftsführerin Birgit Monßen ausführlicher an. Zuvor zog sie eine kurze Bilanz über die Arbeit in diesem Jahr. Dazu gehörten vier Wirtschaftsstammtische, drei Mitgliedertreffen und zehn Vorstandsitzungen. Monßen warb besonders für das Unternehmerfrühstück am 20. Januar 2019 zur Messe KarriereStart. proDresden e.V. hat unter Federführung von Vorstandsmitglied Helmut Lutzmann Kriterien zur Qualifizierung von Schülerpraktika erarbeitet. Erste Mitgliedsunternehmen wie KONSUM Dresden, markenteam und Theegarten-Pactec haben sich an der Zertifizierung bereits beteiligt. Monßen bittet die Vereinsmitglieder es ebenso zu tun.