Das Herz von Dresden, es ist unscheinbar, viele kennen es nicht aber ein Leben ohne das Wasserwerk in Coschütz wäre in Dresden nicht möglich.
Wasser ist die Grundlage des Lebens, es soll das gesündeste Lebensmittel sein. Das wollten wir uns ansehen.
Dazu haben wir uns bei einem Experten in Sachen Wasser und Wasseraufbereitung eingeladen. Der ehemalige Wasserwerksleiter von Hosterwitz, Herr Karl-Heinz Schurz erläuterte uns das Prinzip der Wasseraufbereitung und führte uns durch die Aufbereitungsanlage in Coschütz. Es war ein sehr "nasses" Vergnügen, denn auch von oben kam das Wasser (Regen!)
Die Zunahme der Dresdner Bevölkerung und die weitere Industrialisierung zu Beginn des vorigen Jahrhunderts machte auch eine Steigerung der Trinkwasserbereitstellung erforderlich. Die bisherigen Grundwasserwerke mit der wesentlichen Nutzung der Uferfiltrate der Elbe in den Jahren 1875 bis 1908 waren an die Kapazitätsgrenzen gekommen.
Ursprünglich sollte der Talsperrenbau vorrangig zur Bannung von Hochwasser und zur Niedrigwasserregulierung dienen. Durch den steigenden Trinkwasserbedarf wurden die Talsperren im Tal der wilden Weißeritz für die Bereitstellung von Rohwasser für die Trinkwsserversorgung genutzt. Das Gesamtsystem, Ableitung von der Talsperre Klingenberg und die Aufbereitungsanlage in Dresden-Coschütz, wurde in wesentlichen Teilen in den Jahren 1939 bis 1945 fertiggestellt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Wasserwerk Coschütz komplettiert (teilweise provisorisch), die Kriegsschäden wurden beseitigt und im Jahr 1946 konnte es in Betrieb genommen werden. Damit war die Talsperrenwasserversorgung der Stadt Dresden aufgebaut und in Betrieb gegangen. Sie ist bis heute der wichtigste Bestandteil der Dresdner Trinkwasserversorgung. An der Talsperre Klingenberg wird von der DREWAG das Rohwasser von der Landestalsperrenverwaltung übernommen und in einem ca. 20 km langen Stollen und Rohrleitungssystem im Freigefällebetrieb dem WW Coschütz zugeführt.
Folgende Aufbereitungsschritte werden im WW Coschütz umgesetzt:
a) Beseitigung der gelösten organischen Verbindungen
b) Filtration der filtrierbaren Bestandteile
c) Aufhärtung des relativ weichen Talsperrenwassers
d) Beseitigung von gelegentlich auftretenden Geruchs- und Geschmacksbeeinträchtigungen durch Algenentwicklungen in der Talsperre
e) Desinfektion.
Nunmehr sind wir überzeugt, das von der Rohwasserentnahme bis zum Wasserhahn der Verbraucher das Wasser untersucht und ausreichend sicher geschützt wird. Die Anlagen machen trotz des "Alters" einen sehr sauberen Eindruck.
Vielleicht gehen wir nun etwas sorgsamer mit Trinkwasser um, wenn wir wissen, wie das gesündeste Lebensmittel hergestellt wird.
Zumindest war der anschließende Imbiss sehr lecker, hergestellt auch mit dem Wasser vom WW Coschütz.